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Ich habe mir eine kleine Nebenhöhlenentzündung eingefangen und wurde deswegen krankgeschrieben, aber da ist mir etwas aufgefallen. Wie unglaublich erleichtert ich bin, gerade eine Woche (wenn auch etwas schmerzhaften) Zwangsurlaub zu haben.
Ich bin seit 8 Jahren in meinem Job. Ich mochte ihn nie so besonders, aber es gibt schlimmeres. Nun probiere ich aber seit ca. neun Monaten, schwanger zu werden. Es klappt nicht und ich gebe mehr und mehr meinem Job und dem psychischen Stress, den er mir macht, die Schuld. Ich bin drauf und dran, einfach zu kündigen, aber dann kriege ich kein Arbeitslosengeld, habe nur drei Monate, einen neuen Job zu finden und muss den evtl. gleich wieder verlassen, weil ich plötzlich schwanger geworden bin.
Aber ich denke oft darüber nach, dass vielleicht meine Gesundheit über der Vernunft steht. Mein Mann geht auch arbeiten. Ich könnte mit meinem Chef über einen Auflösungsvertrag reden. Ich könnte das mit dem Baby noch etwas verschieben, bis ich ca. ein Jahr im neuen Job gearbeitet habe.
Ich bin einfach massiv unglücklich mit dieser Arbeit. Mein Chef ist das blanke Chaos. Sämtliche Organisationsvorschläge stoßen auf taube Ohren oder bedeuten dreimal mehr Arbeit für mich und meine Kolleginnen. Grundsätzlich sind wir Angestellten schuld. Mein Chef meint außerdem, die beste Methode zu arbeiten wäre, den GANZEN Tag bei mir im Büro zu sitzen und mich von Arbeiten abzuhalten, die ich ohne ihn machen kann oder einfache Arbeiten zu beaufsichtigen, die ich ohne ihn 10mal schneller gemacht hätte.
Ich bin sicher nicht die Einzige, die so Probleme mit ihrem Job hat, denn in der letzten Zeit sind 50 % der Arbeitsunfähigen dies auf Grund psychischer Probleme. Dass ich noch nicht dazu gehöre, verdanke ich dem glücklichen Umstand, dass ich wenigstens kaum Überstunden machen muss und meine Organisation im Haushalt perfekt ist und ich mich zuhause auch mal ausruhe, anstatt etwas zu machen.
Aber in letzter Zeit beginne ich, meine Arbeit körperlich abzulehnen... Als ich letztens ins Auto gestiegen bin, bin ich fast in Tränen ausgebrochen.
Jetzt, nachdem ihr diese Geschichte kennt: Seid ihr zufrieden mit eurem Job? Wärt ihr es nicht, was würdet ihr machen? Was würdet ihr in meiner Situation tun?
Geht die Gesundheit über die Sicherheit eines Jobs?
P.S.
Ich hab tatsächlich schon drüber nachgedacht, mich kündigen zu lassen, indem ich mir einen leiste, z.B. absichtlich unentschuldigt der Arbeit fernbleiben, aber leider sieht mein Arbeitsvertrag eine Vertragsstrafe bei sowas vor :-/ Außerdem kommt so eine Aktion bei zukünftigen Jobs nicht gut. Aber auch das gibt mir zu denken...